Tutorial: Rollsaum

Ein Rollsaum kann sowohl mit einer Nähmaschine als auch mit einer Overlockmaschine genäht werden. In diesem Tutorial zeige ich euch drei verschiedene Möglichkeiten, die genauen Einstellungen können aber von Maschine zu Maschine variieren. Hier solltet ihr einen Blick in die Anleitung eurer Maschine werfen.

Die einfachste Möglichkeit einen Rollsaum mit der Nähmaschine zu nähen, erfordert kein gesondertes Zubehör. Du wählst an deiner Nähmaschine einfach einen normalen Zick-Zack-Stich. Bei meiner Nähmaschine wäre das der Stich mit der Nummer 4. Die Fadenspannung bleibt unverändert, die Stichlänge wird möglichst klein gewählt (0,2-0,5mm), die Stichbreite wählst du nach persönlichem Geschmack. Ich habe hier 5mm gewählt.

Halte die Fäden zu Beginn des Nähens unbedingt nach hinten fest, damit sich kein Fadensalat bildet oder dein Stoff in der Nähmaschine hängen bleibt. Nähe unbedingt mit der schönen Stoffseite nach oben, so sieht der Saum am Ende schöner aus.

Lege deinen Stoff so unter die Nähmaschine, dass die Nadel auf der linken Seite in den Stoff…

… und auf der rechten Seite knapp neben den Stoff einsticht.

Dehne beim Nähen deinen Stoff. Je stärker du dehnst, desto mehr rollt er sich später ein.

Schöner wird der Rollsaum, wenn du am Ende ein zweites Mal mit der gleichen Einstellung über diese Naht nähst.

Und fertig ist dein Rollsaum.

Die zweite Möglichkeit ist die Zweckentfremdung des Blindstiches.

Dieser ist der Stich mit der Nummer 6 an meiner Nähmaschine. Dazu wird bei meiner Nähmaschine ein extra Fuß benötigt (Blindstichfuß), dieser ist aber bei den meisten Maschinen im Lieferumfang enthalten.

Hier wähle ich die Stichlänge 1mm, die Stichbreite wieder nach persönlichem Geschmack, ich habe auch hier 5mm gewählt.

Den Stoff wie abgebildet unter dem Nähfuß positionieren.

Auch hier die Fäden beim Losnähen hinten festhalten.

Die Position der Nadel ist nun automatisch auf der linken Seite im Stoff…

… und auf der rechten Seite neben dem Stoff.

Dazu wird automatisch die Stoffkante nach innen umgeschlagen und festgenäht. Dehne auch hier den Stoff vorsichtig beim Nähen – je stärker du dehnst, desto stärker rollt sich später der Saum.

Und fertig ist der Rollsaum. Er sieht ordentlicher aus, als mit einem normalen Zick-Zack-Stich, und geht übrigens auch wesentlich schneller 😉

Besitzt du eine Overlockmaschine, so ist ein Rollsaum wesentlich schneller und ordentlicher gemacht als mit der Nähmaschine.

Schau zunächst in die Anleitung deiner Overlockmaschine, welche Umbauten du vornehmen musst. Dies ist individuell je nach Maschine. Aber keine Angst, es ist nicht soooo kompliziert und du sparst trotzdem Zeit. Die linke Nadel wird entfernt…

…und die Stichzunge muss bei den meisten Maschinen entweder weggeklappt oder ausgebaut werden, je nach Modell.

(Bei mir sieht sie so aus.)

Die Stichlänge wird auf R für Rollsaum gestellt,

auch die Stichbreite kann angepasst werden. Meine Maschine hat hier ebenfalls eine extra Einstellung. Mir persönlich gefällt aber ein etwas breiterer Rollsaum besser, deswegen stelle ich die Stichbreite immer auf 6mm ein. Die Fadenspannung muss ebenfalls angepasst werden, sieh auch hier in der Anleitung deiner Maschine nach, dort erfährst du Genaueres.

Und nun kannst du einfach wie gewohnt entlang der Stoffkante nähen. Lege den Stoff mit der schönen Seite nach oben, so wird der Rollsaum schöner.

Und fertig ist der Rollsaum.

Hier siehst du nochmal das Ergebnis aller drei Varianten auf einen Blick. Oben der Rollsaum mit der Overlockmaschine, in der Mitte mit dem Blindstichfuß und unten mit dem normalem Zick-Zack-Stich der Nähmaschine.