Wenn du Elemente von Kleidungsstücken raffen möchtest, gibt es viele verschiedene Möglichkeiten. Hier zeige ich euch zwei einfache Varianten des Raffens, die wirklich schnell und einfach zu handhaben sind. Die einfachste Variante ohne zusätzliche Hilfsmittel ist das Raffen mit Hilfsfäden. |
Wähle dazu eine möglichst geringe Oberfadenspannung. Nähe mit einem langen Geradstich (Stichlänge zwischen 4,5 und 5 mm) zwei Nähte innerhalb der Nahtzugabe parallel nebeneinander. Die Fadenenden dürfen hier nicht vernäht werden. Es ist prinzipiell auch mit einer Naht möglich, aber zwei Nähte machen die kleinen Fältchen schöner. Und leichter zu Raffen ist es dadurch auch!
Nun kannst du durch vorsichtiges Ziehen an den Unterfäden dein Nähstück auf die gewünschte Länge raffen. Danach verwendest du das geraffte Teil gemäß Anleitung. Die überstehenden Hilfsfäden kannst du einfach nach dem Zusammennähen des Teilchens durch vorsichtiges Ziehen entfernen.
Die zweite Möglichkeit ist das Raffen mit Hilfe des Kräuselfußes. Dieser ist bei einigen Nähmaschinen im Lieferumfang enthalten. In den meisten Nähfußsets ist dieser ebenfalls dabei.
Bei meiner Nähmaschine kann dieser Fuß gesondert zugekauft werden und sieht so aus:
Der Kräuselfuß wird an die Nähmaschine montiert. Danach wird der Oberfaden durch den Fuß gezogen und nach hinten gelegt. Erhöhe die Fadenspannung stark. Bei meiner Maschine geht die Skala der Fadenspannung von 0 bis 9, ich stelle sie auf 8 an dieser Stelle.
Wähle einen Geradstich, falls möglich mit Nadelposition ganz rechts (es geht aber auch mittig, dann ist der Abstand von der Stoffkante etwas größer). Die Stichlänge entscheidet über die Stärke der Raffung – je höher die Stichlänge, desto breiter die kleinen Fältchen. Am besten testest du diese Einstellungen zunächst an einem Probestück.
Lasse am Anfang ein etwas längeres Stück Faden übrig, daran kannst du später die Fältchen entsprechend deiner Wünsche anordnen. Halte diese Fäden für die ersten Stiche fest…
… und nähe entlang der Kante.
Du wirst sehen, der Stoff rafft sich automatisch gleichmäßig. Achte darauf, dass dein Stoff komplett unter dem Nähfuß liegt, ansonsten kann es zu Fehlstichen und ungleichmäßigen Fältchen kommen.
So in etwa sieht dann dein fertiges Stück aus.
Nun kannst du durch vorsichtiges Verschieben der kleinen Fältchen die Stärke der Raffung verändern und dein gerafftes Teil gemäß Schnittmuster weiter verwenden.